St. Marx

F O T O S
Jan_Federer

Max_Schneller

T E X T
Frido_Fiebinger

A R T

Christopher_Binder

Bist du ein Skater, der sich gerne am Heldenplatz beim Flatskaten ein Gesichtsbad gönnt? Oder genießt du die urbane Atmosphäre am Gürtel Plaza? Dann mein Freund, bist du beim D.I.Y.Spot in St. Marx ganz falsch!! Hier ist man unter sich. Die Crew erinnert fast schon an einen Eingeborenenstamm und die Umgebung irgendwie an die Nachkriegszeit. Es ist ruhig. Nur die Musik von Radio Wien und der Lärm der Autobahn in der Ferne sind zu hören. Aber wie ist es zum Einzug der Marxianer gekommen? Das Ganze hat vor knapp drei Jahren (14.03.2016) begonnen – Das Ende der „Alm“ war der Anfang von Marx. Es lief so ab: Nach dem Bauverbot auf der „Alm“ wurden die beschwerlichen und langsamen Mühlen der bürokratischen Amtswege ins Rollen gebracht. Das Ziel: Die Pachtung eines neuen Areals! Um dies zu beschleunigen, wurde sogar in Wiener Tageszeitungen berichtet. Die Krönung: Ein Bericht in der HEUTE Zeitung! Das Resultat: St. Marx. Der harte Kern: Elias Assmuth, Ben Beofisch, Matthew Collins, Lucas Suppa, Max Schneller, Gomez, Christian Fischer, Roland Zolle und Thomas Renner. Wobei, da habe ich noch einen wichtigen Kandidaten vergessen: Der Gärtner!

Bs Smith Grinds sind wie Pizzas – die kannst immer bringen. Daniel Chahrour gönnt sich ein Stückerl.

Frido Fiebinger Pivot Blunt, aka Gangster Blunt. Scheiß WHY Partie

Gärtner, du bist ja bei den monatlichen Besprechungen drüben in der „Urban Gardening Society“ nicht gerade beliebt. Verstehst du dich eigentlich auch mit anderen Gärtnern oder nur mit Skatern?

Ja, mit den Hardcore-Gärtner verstehe ich mich gut!

Ok, was zeichnet einen Hardcore Gärtner aus?

Die Bereitschaft alles Erdenkliche und wirklich Durchführbare zu tun, damit die Pflanze die besten Bedingungen zum Gedeihen hat. Das erfordert viel Aufwand – teils körperlich (gießen) und teilweise durch regelmäßige Beobachtung, wie es der Pflanze im Moment so geht. Die können nicht sprechen, deswegen können sie dir nicht -sagen was sie stört oder was sie brauchen. Das führt dazu, dass der Gärtner darauf schauen muss… das Wohlbefinden meine ich.

Du bist sehr oft bei uns am DIY Spot, kiffst leidenschaftlich gerne, hast aber so gut wie nie was dabei. Hängt das irgendwie zusammen?

Ja. Bier gibt’s auch immer – tu das nicht reduzieren auf nur
eine Sache!

Interessiert dich Skateboard fahren überhaupt?

Naja, für mich ist das wie Sportfernsehen. Nur besser, weil´s live ist. Alles ist besser live. Nach den Gärtnerarbeiten mit einem Bier (meistens unser Bier, Anm.d.Red.) beim Skaten zuschauen find ich toll!

Was ist das wichtigere Wesen: Pflanze oder Fleisch?

Keines von beiden, weil beides gleich wichtig ist. Ich mache da keinen Unterschied, weil es eine philosophische Frage ist. Man kann alles philosophisch sehen.

Wieso hasst du Frauen?

Ich hasse Frauen nicht! Ich bin nur manchmal blöd.

Eine Frau als Präsident?

Maria Vassilakou mag ich.

Kommen wir nochmal zurück zu den Gärtnerbesprechungen. Da bist du ja oft sehr in Rage. Warum?

Weil Erde emotional verbindet und ich, wie gesagt, ein Hardcore-Gärtner bin. Man muss Pflanzen beschützen. Die können nicht weglaufen, Hilfe holen oder sich wehren. Sonst gehen sie nämlich wortlos ein! Ein ziemlicher Aufwand, das glaubt man gar nicht. Es ist wie mit einem Kind, nur das die Pflanze niemals sprechen lernt.

Schön. Anderes Thema: Du hast ja letztens einen Joint aus dem Fenster deiner Wohnung geworfen. Wie ist es dazu gekommen?

Ich bin ein rücksichtsvoller Nachbar und wollte nicht, dass es im ganzen Stiegenhaus nach Gras riecht.

Naja, aber im Endeffekt hast du auf der Straße lauthals
„Wo ist der Scheiß Joint!“geschrien.

Ja, das war aus Panik, weil ich den Ofen rauchen wollte. In Wien ist’s mühsam mit dem Gras.

…vor allem nachdem die 80jährige Oma-Dealerin gestorben ist. Oder?

Darüber werden wir jetzt nicht reden.

Verständlich. Mein Beileid! Kommen wir wieder zu schöneren Themen: Deine Erbsen – ich persönlich finde es ja ziemlich schwachsinnig auf kleinem Raum Erbsen zu pflanzen. 

Ist es auch, aber irgendwann bin ich vorm Kühlregal bei den Erbsen gestanden und habe mir gedacht: „Was kann ich alles selber machen? Do it yourself!“ Auch Obst, wegen der Klimaerwärmung! Die Zitronen sind leider nicht aufgegangen…

Schade! Apropos Zitronen: Erzähl mal von deinem Traum vom mobilen Baum?

Das Projekt rennt unter dem Künstlernamen „Elvis Baumgartner“. Stichwort Hundstage – im August ist es heiß und es gibt genug Parkplätze, weil alle im Urlaub sind. Das weiß jeder! Daher braucht man Schatten, damit sich der Beton, die Autos und schlussendlich die Menschen nicht so aufheizen. Da kommt der mobile Baum ins Spiel. Bäume werden auf Pritschenwagen gepflanzt und sind daher mobil. Aber auf diese Idee hab ich das Copyright!

Ok, aber warum sucht dich die Polizei?

Was, mich sucht die Polizei?!?

Bist du nicht der Schmitzhofer?

Nein.

Danke fürs Interview.

Bitte.

Ferit Batir lebt nicht nur auf, im Marx D.I.Y, er lebt am Marx D.I.Y.

„Dr. Fuchs Thomas, Dr. Fuchs Thomas! Bitte über den Loveseat crailsliden,“ Gerade er sollte es als Arzt besser wissen und diese Gefahr im Keim er-sticken. Aber so ist er halt unser Fuchsl!

Elias Assmuth ist nicht nur Rausschmeißer im Fortuna, sondern auch passionierter Hausmeister in St.Marx. Manchmal tauscht er sogar die Doka Platte gegen ein Brett zum Skaten aus. Fs Feeble Grind in der tightesten Pocket Österreichs.

White Trash gibt’s überall – sogar in St.Marx. Niko Katranas – Lien Tailblock an einer eigentlich unmöglichen Stelle.

Sebi Fox verbringt mehr Zeit in der Luft des Marx Areals, als die meisten Locals überhaupt auf ihrem Skateboard stehen. Transfer in die Corner.

Ich weiß nicht wie es dieser Jan Federer geschafft hat ihn dabei zu erwischen, aber anscheinend verwendet Sebi Fox das Coping doch auch zum Trickseln. In diesem Fall via Bs Nosepick an der „Deathbox“.

Bei Christoph Voglbauer aka „Vogel“ schaut eigentlich jeder Trick wie eine Heavy Metall Konzert aus. Deshalb werde ich diesen Trick einfach mal „Ronnie James Dio Grab Out“ nennen.

Rougher Spot, smoother Skater. Mario Wirnsberger Bs Tailslide. Dieses Mal in einer Transition. Wobei ist eine China Bank eine Transition? Fraglich…

Max der Mischmeister

Die geisteskranke Optik dieser Ramp, kombiniert mit dem Alltime Classic Fs Stand Up 5-0 Grind. Herrlich. Falls der junge Mann, Max -Rumpeltes, noch die Schulbank drückt, würde ich ihm eine 2+ geben.

Der Bowl wurde als eines der ersten Dinge gebaut – und das in einem Stück! Wenn ich mir die Landung von Justin Wägeners Manöver anschaue, kann auch er froh sein, noch in einem Stück davon-gekommen zu sein. Eine Punktlandung in Perfektion. Aber mein Freund: Beware of the Concrete Monster – it eats you!!